Die Schwarzwälder Kirschtorte

Schwarzwälder Kirschtorte

Die Schwarzwälder Kirschtorte

Die Geschichte der legendären deutschen Torte

Wellnessurlaub im Schwarzwald bedeutet manchmal auch sündigen! Ein Blick auf diese Torte genügt, um ihre Dekadenz zu erkennen: Mit jedem Bissen werden Schichten schokoladiger Köstlichkeiten freigesetzt. Die Rede ist natürlich von der Schwarzwälder Kirschtorte aus Deutschland, einer der beliebtesten und bekanntesten Torten der Welt. Eine üppige Süßspeise, mit einem weltweiten Ruf.

Die traditionelle Version dieser Torte besteht aus mehreren Schichten Schokoladenbiskuit mit Schlagsahne und Kirschen, wobei die Seite mit Schlagsahne und Schokoladensplittern sowie mit Kirschen belegt sind. Traditionell enthält das Rezept Kirschwasser, auch bekannt als „Kirsch“, eine Art Kirschlikör, der dem Weinbrand ähnelt.

Schwarzwälder Kirschtorte vor Ort

Die Kollegen des „Cafe Jats“ (circa 2 Gehminuten) und der „Kaffeemanufaktur“ (circa 5 Gehminuten) bieten Ihnen diese leckere Torte – selbstverständlich hausgemacht! In der Kaffemanufaktur in Bad Wildbad im Schwarzwald gibt es sogar in regelmäßigen Abständen einen „Schwarzwälder Kirsch Tortenworkshop
 

Schwarzwälder Kirschtorte: Die Geschichte

Der Torten Klassiker wurde in den 1930er-Jahren erstmals offiziell in einem Kochbuch erwähnt und erfreute sich nach dem Zweiten Weltkrieg großer Beliebtheit. Es gibt jedoch mehrere Geschichten, die die Ursprünge der Schwarzwälder Kirschtorte nachzeichnen.

Einige Historiker gehen davon aus, dass die leckere Torte bereits um 1500 entstand, als die Schokolade in Europa erstmals erhältlich war. Genauer gesagt, war die Geburtsstätte der Schwarzwälder Kirschtorte der Schwarzwald in Deutschland, der für seine Sauerkirschen und sein Kirschwasser bekannt ist. Viele würden sogar das bergige Baden-Württemberg nennen, wo es viele Kirschbäume gibt, die von frisch verheirateten Paaren gepflanzt wurden.

Andere argumentieren, dass die Torte den Namen Schwarzwald nicht deshalb trägt, weil sie dort erfunden wurde, sondern weil sie dem Schwarzwald ähnelt.

Wo liegt der Schwarzwald?

Wieso der Schwarzwald Schwarzwal heißt, haben wir bereits erötert. Der Schwarzwald ist ein Gebiet im Südwesten Deutschlands, das seinen Namen vor vielen Jahrhunderten von den dichten Wäldern mit Tannen und Kiefern erhielt. Er ist auch berühmt für seine Kuckucksuhren, dunkle Schokolade, Schattenmorellen und Kirsch, den doppelt destillierten, klaren Alkohol, der aus den Kirschen gewonnen wird.

Wenn Sie an den berühmten Bollenhut denken, so ist der Gedanke an den Torten Klassiker mit Schoko Biskuit nicht mehr fern. Allerdings kann man nicht mit letzter Gewissheit sagen, dass die Zutaten so ausgewählt wurden, dass sie den Farben des Bollenhutes ähneln. – Auch wenn es nur ein Zufall ist, so ist es doch ein schöner Zufall.

Das schwarze Kleid ist die dunkle Schokoladentorte, das weiße Hemd mit den Ballon-Puffärmeln ist die helle, echte Schlagsahne, die 8–11 roten Pompons sind die Kirschen, und der schwarze, gewellte Spitzenschleier, der die Augen der jungen Frau verdeckt, wird durch die Schokoladenlocken dargestellt.

Ein weiterer „Zufall“ ist, dass der Hut zufälligerweise das gleiche Gewicht wie die Schwarzwälder Kirschtorte hat. Die riesigen Wollpompons, so sagt die Legende, stehen auch für den Familienstand: Rot steht für ledig, Schwarz für verheiratet.

Schaut man genauer in die Geschichte, so wird offenbar, dass es zwei verschiedene Behauptungen darüber gibt, wer die erste Schwarzwälder Kirschtorte hergestellt hat.

Beginnen wir mit Josef Keller im Jahr 1915

Dieser Bericht stammt vom Konditor Claus Schäffer, dem Besitzer des Café Schäffer in Triberg, im Schwarzwald, dessen Vater dort unter Josef Keller in die Lehre ging.

Josef Keller (1887-1981), so sagt man, ist der Erfinder der Schwarzwälder Kirschtorte. Keller war Konditor im Café „Ahrend“ (heute das „Agner“) in Bad Godesberg. Im Jahr 1915 kreierte er zum ersten Mal einen sogenannten „Schwarzwälder Kirsch“.

Nach seiner Militärzeit eröffnete Josef Keller ein eigenes Café in Radolfzell. August Schäfer lernte von 1924 bis 1927 als Lehrling bei Josef Keller in Radolfzell das Handwerk. Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit schenkte Josef Keller August Schäfer sein Rezeptbuch, in dem er das Originalrezept fand. Sein Sohn Claus Schäfer, der heutige Konditormeister des Triberger Café Schäfer, erbte das Buch und das Originalrezept. Auf diese Weise konnte er das Original von Josef Keller weiterführen.

Die zweite Version geht etwa so:

Der Tübinger Stadtarchivar Udo Rauch entdeckte ein Bild, das den Konditor Erwin Hildebrand vom Café Walz in Tübingen bei der Zubereitung einer Schwarzwälder Kirschtorte zeigt.

1934 wurde die Schwarzwälder Kirschtorte erstmals schriftlich erwähnt, und zwar in dem Buch „250 Torten – Spezialitäten und wie sie entstehen“ von JM Erich Weber, Dresden.

Zu dieser Zeit war die Torte hauptsächlich in Berlin und noch nicht weit darüber hinaus bekannt. Heute jedoch ist die Schwarzwälder Kirschtorte wahrscheinlich die bekannteste Torte in Deutschland.

Im Schwarzwald gibt es ein Fest zu Ehren dieser Torte. Dieses findet jedes Jahr am 13. Juni  statt.

Wussten Sie schon… ?
Sogar in Amerika gibt es den nationalen Tag der Schwarzwälder Kirschtorte, der jedes Jahr am 28. März gefeiert wird.